Schwangerschaft

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sunny-schlumpf

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Schwangerschaft

von sunny-schlumpf am 26.03.2009 23:00

Hier könnt ihr alles rund um die Schwangerschaft erfahren

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Re: Schwangerschaft

von sunny-schlumpf am 27.03.2009 13:14





2. Monat



1. bis 8. Schwangerschaftswoche



Das Baby

Etwa drei, vier Tage nach der Befruchtung hat die Eizelle über den Eileiter die Gebärmutter erreicht und beginnt sich einzurichten. Dies geschieht, indem sie sich von der Schleimhaut der Gebärmutter überziehen und erste "Anschlüsse" zu ihrer Versorgung einrichten lässt.

Mit dem 9. Tag beginnt die Entwicklung zu einem Embryo, die am Ende der 4. Woche abgeschlossen sein wird, wenn er mit 7-8 mm Länge schon 10.000 mal größer sein wird, als die befruchtete Eizelle. Zwischen der dritten und vierten Woche beginnt das Herz zu schlagen und die Organe werden angelegt. Anfangs der fünften Woche erkennt man Hände und Füße, die zunächst wie Knospen hervortreten. Wenig später kann man bereits zwischen den einzelnen Fingern unterscheiden. Ebenfalls in dieser Zeit bildet sich der Farbstoff, das Pigment in den Augen.

Während der siebten Woche sieht man die Nasenspitze als winziges Profil hervortreten. Die ersten Bewegungen sind ein sanftes Hin- und Herpendeln im Fruchtwasser - bald darauf kann sich der Kopf zum ersten Mal bewegen. Ende der achten Woche ist der Herzschlag im Ultraschallbild zu sehen. Der Embryo ist jetzt gerade mal dreieinhalb Zentimeter groß und wiegt 10 g.

Körper und Seele

Anfangs fühlt man sich ganz ähnlich, wie alle vier Wochen für ein paar Tage. Durch die hormonelle Umstellung ist man ein wenig gereizt und fühlt sich müder als sonst. Dazu kommt mit der zweiten Monatshälfte eine Phase, die für viele Frauen eine morgendliche Übelkeit mit sich bringt - ebenfalls eine Folge der Umstellung. Zumeist verschwindet diese Übelkeit dann wieder zwischen der 12. und 14. Woche.
TIPP: Ein gutes Hausmittel ist ein Esslöffel reiner Bienenhonig auf nüchternen Magen. Auch ein trockener Toast oder Zwieback vor dem Aufstehen kann helfen. Tagsüber den Magen öfter mal mit einem Keks beruhigen. Auch eine Behandlung mit Vitamin B6 zeigt in der Regel gute Erfolge.

In diesem Monat richtet Ihr Körper sich auf das Baby ein - richtet alles so ein, dass das Fremde in der Eizelle nicht abgestoßen wird - vielmehr sorgsam aufgenommen und versorgt wird, bis der Keim nach neun Monaten als fertiger, kleiner Mensch die Gebärmutter verlässt. Es ist ohne Frage ein Wunder der Natur, was der Organismus in der kommenden Zeit leisten wird.

Allerdings gibt es auch eine Seele, die sich erst einmal einstellen muss auf diesen völlig neuen Abschnitt im Leben. Und da keine Seele der anderen gleicht, sind die Gefühle der Frauen, die von ihrer Schwangerschaft erfahren, jeweils andere - liegen irgendwo zwischen Euphorie und Angst. Viel zu unterschiedlich sind Lebenssituationen, Kinderwünsche und Vorstellungen von der Zukunft. Selbst wenn alles so geplant war, tauchen nun tausend Fragen auf. Wie wird die Zeit ablaufen ? Wird es ein gesundes Baby ? Wird man all´ dem gerecht werden, was Partner, Freunde und Verwandten nun von der "werdenden Mutter" erwarten - werden die Nerven
reichen ?

Akzeptieren Sie für sich so früh wie möglich, dass man nicht allen gerecht werden kann - man kann bei aller Freude nicht ständig mit vor Glück verklärtem Gesicht herumlaufen. Da sind noch eine Menge andere Gefühle, die ebenfalls ihr Recht zum Dasein haben. Geben Sie sich Zeit zum Um- und Einstellen - wie es der Körper auch tut.

Ernährung

Schon in den ersten Wochen der Schwangerschaft hagelt es gute Vorschläge. "Jetzt iss aber für zwei ..!" sagt Oma und der Partner wiegt bei der zweiten Tasse Kaffee skeptisch den Kopf. Die Kollegin runzelt die Stirn angesichts einer kleinen Salami-Pizza und der Arzt sagt:
"... ausgewogen sollte es sein". Devise: Ruhig bleiben und die Ernährung überlegt umstellen mit dem Ziel, dem Körper von nun an möglichst mit jeder Kalorie gesunde Nährstoffe zuzuführen. Indem sich die Eizelle in der Gebärmutter einrichtete, wurde sie an den Blutkreislauf der Mutter angeschlossen, um die ständige Versorgung mit Sauerstoff und Nahrung für die kommenden Monate zu ermöglichen. Alkohol z.B. sollte deshalb tabu sein - das Ungeborene bekommt wesentlich früher einen "Schwips" als die Mutter - ist aber in keiner Weise gewappnet dafür. Trinken Sie ab jetzt mehr "Gesundheit" - und vielleicht werden Sie nebenbei zu einem richtig guten "Barkeeper" - in Sachen Obst- und Gemüsecocktails.

"Für zwei" essen brauchen Sie übrigens nicht. Im ersten Drittel der Schwangerschaft benötigt der Körper nur etwa 100 zusätzliche Kalorien - also vielleicht insgesamt 2400 statt 2300 pro Tag.

Am besten machen Sie sich die Regel "Qualität vor Quantität" zu eigen, wenn es in den kommenden Monaten um den täglichen Speiseplan geht. Glücklich sind jetzt jene dran, die schon immer gerne Obst, Gemüse und Milchprodukte gegessen haben. Aus diesen drei Gruppen lassen sich leicht die wichtigen Vitamine, Ballaststoffe und Mineralstoffe beziehen, die für einen gesunden Ablauf der Schwangerschaft so unerlässlich sind.

Besonders wichtig ist auch eine ausreichende Versorgung mit Jod, sowie mit dem B-Vitamin Folsäure sollten Sie von Anfang an sorgen, da die Folsäure vor Fehlbildungen schützen kann.

WICHTIG: Während der Zeit der Schwangerschaft bitte kein rohes Hackfleisch essen - wegen der Gefahr einer Toxoplasmose (Infektionskrankheit, die auch für die Mutter nicht ungefährlich ist).

Whitep5.gif (1192 Byte)Bei der Ärztin/ beim Arzt

Der Arzt oder die Ärztin wird das Blut u.a. auf die Blutgruppe, die Eisenwerte und den Rhesusfaktor hin untersuchen, wobei auch festgestellt wird, ob genügend Antikörper gegen Röteln vorhanden sind. Gibt es zu wenige davon, geben die meisten Ärzte vorbeugend eine Röteln-Immunglobulin-Spritze. Schon jetzt besteht die Möglichkeit, mit einer Ultraschalluntersuchung den genauen Entwicklungsstand der Schwangerschaft feststellen. Im Zweifelsfall lässt sich so feststellen, ob die Eizelle tatsächlich ihren Weg in die Gebärmutter gefunden hat ( man sieht eine kleine Ausbuchtung im oberen Bereich der Gebärmutter ) und der Arzt eine Eileiter-Schwangerschaft ausschließen kann.

Wenn Sie regelmäßig Medikamente einnehmen, sollten Sie so früh wie möglich abklären, inwieweit diese Präparate mit einer Schwangerschaft zu vereinbaren sind. Auch mit Grippe- und Kopfschmerztabletten vorsichtig sein. In den ersten 12 Wochen, in denen sich die Organe des Babys zu bilden beginnen, können sich Medikamente, die ohne das Wissen eines Arztes eingenommen werden, besonders leicht schädigend auswirken.

Bei der ersten Vorsorgeuntersuchung bekommen Sie den "Mutterpass" ausgehändigt. Eine Anleitung zum Lesen der "Medizinersprache" können Sie hier finden. Im Mutterpass werden die "Anamnese", die gesundheitliche Vorgeschichte, sowie alle Befunde eingetragen, die im Verlaufe der Schwangerschaft erhoben werden. Dieser Pass sollte von nun an Ihr ständiger Begleiter sein, auch und vor allem im Ausland. Da die Medizinersprache eine internationale ist, wäre notfalls auch ein ausländischer Arzt mit einem Blick in diesen "Pass" informiert.

Sprechen Sie mit der Ärztin/ dem Arzt auch über die Möglichkeit einer Chorionzotten-Biopsie, die ab der 8./10. Woche vorgenommen werden kann. Bei dieser Biopsie werden Chorionzotten, die sich an der äußeren Haut der Keimblase entwickeln - aus denen sich später die Plazenta entwickelt - untersucht. Diese Chorionzotten enthalten die gleichen Zellen wie das Ungeborene, weshalb sie schon in diesem frühen Stadium einen Aufschluss über mögliche, genetisch bedingte Krankheiten geben können.

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Re: Schwangerschaft

von sunny-schlumpf am 27.03.2009 13:16

© 1999 usm


3. Monat



9. bis 12. Schwangerschaftswoche



Das Baby

Nun hat es die kritischste Zeit überwunden und wächst schnell weiter. Das kleine Herz schlägt kräftig mit 120 bis 140 Schlägen in der Minute. Ein Gesicht ist erkennbar mit Ohrmuscheln, Nase, Augen und Augenlidern. Von Zeit zu Zeit trinkt es vom Fruchtwasser, das zum größten Teil aus Wasser besteht und ständig ausgewechselt wird. Gegen Ende der Schwangerschaft wird das alle zwei, drei Stunden geschehen. Der Magen arbeitet schon, in der winzigen Leber werden Blutzellen gebildet und die Nieren fangen an, das Blut zu reinigen.

Mit der neunten Woche beginnt die Entwicklung der Wirbelsäule. Bald darauf deutet je eine kleine Öffnung an den Kopfseiten auf die Entstehung der Gehörgänge hin. Das Baby hört noch nichts, doch kann es schon am seelischen Leben der Mutter teilhaben, Freude über einen unerwarteten Strauß Blumen oder Aufregung im Büro spüren. Aber keine Sorge: die ganz "normalen" Stimmungsschwankungen, Ängste und kleinen Depressionen, die wohl jede Schwangerschaft begleiten, machen dem Baby nichts aus.
Gegen Ende des Monats (12. Woche) wird es zwischen 50 und 70 g wiegen, von Kopf bis Fuß etwa 9 Zentimeter groß sein und ganz sicher auch schon ein wenig fühlen, dass das Streicheln da draußen auf dem Bauch an seine Adresse gerichtet ist.

Körper und Seele

Der Bauch wird nun langsam runder. Die Gesichtszüge glätten sich ein wenig, wirken etwas weicher, weil der Körper nun vermehrt Wasser in seinem Gewebe einlagert, um auch weiterhin den ständigen Austausch des Fruchtwassers zu gewährleisten. Von Zeit zu Zeit kann es nun zu kleinen Kreislaufschwächen kommen, da der gesteigerte Stoffwechsel eine zusätzliche Belastung darstellen. Die Gebärmutter, die einen immer größeren Teil des Beckens ausfüllt, muss zusätzlich durchblutet werden und die langsam zunehmende Blutmenge im Körper beschäftigt die Nieren.
Die Sinnesorgane sind sensibler geworden - viele Frauen entwickeln nun eine Abneigung gegen Lärm, starke Gerüche und bestimmte Speisen. Überhaupt ist die Stimmungslage eher schwankend.

So sind z. B. die Gedanken an eine Fehlgeburt sicher nicht zu verdrängen in diesem dritten Monat, in dem man die Gefahr am größten weiß. Bis zu dieser Zeit prüft der Körper von ganz allein, ob sich alles gesund entwickelt - um gegebenenfalls abzubrechen, wenn wider Erwarten nicht alles nach Plan läuft. Eine Fehlgeburt ist immer mit Trauer und seelischem Schmerz verbunden - oft auch mit Selbstzweifeln und Selbstvorwürfen, die das Loch, in das man fällt, nur noch tiefer machen. Da kann es auch kein Trost sein, das der Vorgang selbst für die Medizin ein durchaus üblicher, zumeist von der Natur selbst gesteuerter ist.

Ernährung

Alles was Ihr Baby für seine Entwicklung gerne hätte, kann es nur über Sie bekommen. An erster Stelle dieses "Wunschzettels" würde wohl Eiweiß stehen. Allerdings dicht gefolgt von Vitaminen. Vor allem von B-Vitaminen, dann von Vitamin C, A und D. An dritter Stelle ständen wohl die Mineralstoffe (siehe 4. Monat).

Der Bedarf an Eiweiß steigt bis zum vierten Monat von etwa 50 auf 60 g pro Tag an. Eiweiß ist der wichtigste Baustein menschlicher Zellen - zu finden in Milch und Milchprodukten, magerem Fleisch, Fisch, Vollkornprodukten, Kartoffeln und Hülsenfrüchten. Um das Baby optimal zu versorgen, sollte es mindestens die Hälfte aus pflanzlicher Nahrung bekommen.

Vitamin B1 (Kohlehydratstoffwechsel) können Sie über Weizenkeime, Sojabohnen, Haferflocken, Kartoffeln, mageres Fleisch und Hülsenfrüchte, Vitamin B2 (Haut, Verwertung der Nährstoffe) über Milch, Käse, Quark, Vollkornbrot, Fisch und Vitamin B6 (Nerven, Wachstum) über Fisch, Bananen, Avocados, Vollkornbrot zu sich nehmen.

Reich an Vitamin C sind Zitrusfrüchte und Sanddornsaft (Vitamin C ist besonders wichtig für die Entgiftung, sowie für das Immunsystem - für Ihres, aber auch für das körpereigene Abwehrsystem, dass das Baby während der Schwangerschaft nun aufbauen muss).

Vitamin A (Augen, Haut) steckt in Fisch, Möhren, Aprikosen, Milchprodukten und Gemüse wie Brokkoli und Spinat.

Besonders Vitamin-D-haltig (für die Knochenbildung - der Bedarf steigt in der Schwangerschaft auf das Vierfache an!) sind: Milch und Milchprodukte, Eigelb, Margarine. Darüber hinaus wird Vitamin D durch Sonneneinstrahlung in der Haut gebildet. Ein langer Spaziergang tut also nicht nur der Seele gut.

Um die Verwertung einiger fettlöslicher Vitamine wie A und D zu gewährleisten, sollten Sie bei der Zubereitung auch jeweils etwas Butter oder Öl verwenden. Denken Sie an einen möglichst abwechslungsreichen Speisezettel, um möglichst viele Vitamine mit einzubeziehen. Mit einer solchen vollwertigen Ernährung machen Sie zusätzliche Vitaminpräparate - deren Einnahme Sie ohnehin mit dem Arzt absprechen sollten - überflüssig.
Ein Überschuss an Vitamin A und D aus Präparaten kann zudem für das Baby toxisch (giftig) werden.

Trinken Sie mehr als sonst. Auf etwa zwei Liter am Tag sollten Sie es dabei schon bringen - am besten mit frischgepressten Fruchtsäften, Mineralwasser oder Kräutertees. Denken Sie daran, dass das Baby schwimmen muss - zu diesem Zweck muss der Körper viel Wasser einlagern. Darüber hinaus hilft viel Flüssigkeit beim Entgiften.

Bei der Ärztin/ beim Arzt

Viele Ärzte empfehlen in den ersten Wochen einer Schwangerschaft die Suche nach ausreichend vorhandenen Toxoplasmose-Antikörpern. Obwohl die Gefahr, an dieser Infektion zu erkranken, statistisch gesehen bei nur etwa 0.3% liegt, sollte man vorbeugend den Rat des Arztes befolgen. Neben der Feststellung Ihrer Laborwerte, des Körpergewichts und des Blutdrucks werden nun bei jedem Besuch auch die Herztöne des Babys überprüft und die Größe der Gebärmutter festgestellt. Frauen ab 35 wird jetzt eine Amniozentese empfohlen, die man i.d.R. zwischen der 14. und 17. Woche durchführt. Sie ist keine Routineuntersuchung und bedarf somit einer medizinischen Begründung (z.B. ein Alter über 35). Die Amniozentese ist eine Fruchtwasseruntersuchung zur Feststellung möglicher, genetisch bedingter Krankheiten. Die Gefahr, mit dieser Untersuchung eine Frühgeburt auszulösen, ist heutzutage mit 0,5 - 1% eher gering. Für den Fall, dass Sie diese Untersuchung für sich in Betracht ziehen, können Sie - wenn Sie möchten - dabei auch erfahren, ob es ein Mädchen oder ein Junge ist.

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Re: Schwangerschaft

von sunny-schlumpf am 27.03.2009 13:16


4. Monat



13. bis 16. Schwangerschaftswoche



Das Baby

Aus dem Embryo ist ein Fötus geworden, der sich schnell weiter entwickelt. Im Gesicht erkennt man den Eltern ähnliche Züge. Er wird nun immer lebhafter, beginnt zu strampeln, bewegt den Kopf, Arme und Hände. Der Brustkorb hebt und senkt sich in der 15./16. Woche, während das Baby "Atemübungen" macht - obwohl es den Sauerstoff natürlich weiterhin über die Plazenta und die Nabelschnur bekommt. Die Plazenta, auch Mutterkuchen genannt, ist ein außerordentlich leistungsfähiges Organ - obwohl nur etwa acht Zentimeter groß. Sie übernimmt die Aufgaben, zu denen die Organe des Kindes noch nicht fähig sind, arbeitet für Lunge, Leber, Nieren mit, übernimmt die Rolle des noch nicht vorhandenen Immunsystems und produziert Stoffe für die Infektabwehr. "Nebenbei" produziert sie die Hormone, die für den Ablauf der Schwangerschaft und das Auslösen der späteren Wehen benötigt werden.
Das Baby entwickelt auch seine Sinne weiter, kann inzwischen auf Einflüsse von außen reagieren, wie z.B. auf Streicheln oder Handauflegen, indem es sich näher zu diesem Punkt hinbewegt. Gegen Ende des Monats misst es etwa 16 Zentimeter.

Körper und Seele

Waren viele Frauen während der ersten Wochen ein wenig in Sorge, dass sie nicht ausreichend an Gewicht zunahmen, so fällt es nun oft schwer, nicht mehr "zuzulegen" als im Durchschnitt erwartet wird. Und das ausgerechnet jetzt, da die morgendliche Übelkeit langsam schwindet und der Appetit zurückkommt ..!
Gegen Ende des Monats wird der Bauch auch für die Umwelt sichtbar - und Sie haben alles Recht der Welt, mächtig stolz darauf zu sein. Also - zeigen Sie Bauch !
Bereiten Sie die Haut ein wenig auf die kommende Dehnung vor, indem Sie sie häufig massieren und eincremen. Aufgrund von feinen Rissen im Unterhaut-Bindegewebe kann es in der Folgezeit zu Schwangerschaftsstreifen kommen, die über die Geburt hinaus sichtbar bleiben. Kleine dunkle Flecken sind dagegen Pigmenteinlagerungen, die in aller Regel von allein wieder verschwinden.

Tanken Sie jetzt so viel frische Luft wie möglich und verschaffen Sie sich Bewegung. Wer sich in dieser Zeit noch ein wenig trainiert, macht es dem Kreislauf leichter, mit den folgenden Monaten fertig zu werden. Schon jetzt transportiert er einen Liter Blut mehr durch den Körper, als zu Beginn der Schwangerschaft - und lässt Sie das vermutlich auch dann und wann spüren. Vielleicht beginnt es in dieser Zeit zum ersten Mal, ein wenig aus der Brust zu tröpfeln. Machen Sie sich darüber aber keine Gedanken - es kommt häufig vor, dass sich die Milchdrüsen schon so früh auf ihre "Arbeit" nach der Geburt einzustellen beginnen.

Besonders das erste Schwangerschaftsdrittel ist eine Zeit großer Veränderungen und viele Frauen haben manchmal das Gefühl, alleingelassen zu sein mit sich und all´ dem drumherum. Sicher liegt das mit daran, dass ganz allgemein zu wenig über die "negativen" Gefühle gesprochen wird, die schon deshalb entstehen, weil ganz einfach noch zu viel ungewiss ist im künftigen Leben - und die Fragen, die sich dazu stellen, ganz schön bohren können. Trotzdem soll man immer lächeln - und fühlt sich dabei manchmal arg in die Pflicht genommen, den Erwartungen nach strahlendem Mutterglück zu entsprechen.
Vielleicht hilft der Gedanke ein wenig, dass es eigentlich allen Frauen so geht - mehr oder weniger. Nehmen Sie sich mal wieder eine Freundin mit auf einen Bummel in die City oder auf eine kurze Fahrt ins Blaue und quatschen sich einfach alles von der Seele, was Sie bedrückt. So werden Sie fertig mit den "Ups" und "Downs".

Ernährung

Neben Eiweiß und Vitaminen werden jetzt zusätzlich Mineralstoffe benötigt, wie Eisen, Magnesium und Kalzium (siehe auch 5.Monat). Sie sind zwar keine direkten Energielieferanten, sorgen jedoch für die lebenswichtigen Stoffwechselvorgänge. Wie oben beschrieben, leistet die Plazenta den Stoffwechsel für das Baby nahezu allein - solange nicht alle seine Organe voll funktionsfähig sind. Deshalb ist gerade auch sie angewiesen auf Mineralstoffe wie z.B. Magnesium. Ist es ausreichend vorhanden, kann es das Wachstum des Babys positiv beeinflussen. Darüber hinaus kann es lästigen Wadenkrämpfen (wir kommen später noch darauf zurück) und vorzeitiger Wehentätigkeit entgegenwirken. Die DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) empfiehlt schwangeren Frauen 300 mg täglich.

Besonders reich an Magnesium sind Getreide (Weizenkeime !), Gemüse (Sojabohnen), Vollkornbrot, Milchprodukte, Nüsse und Kakao.
Auch in einigen Mineralwässern findet man einen hohen Anteil an Magnesium (bei der Auswahl aber auf niedrigen Nitratgehalt achten).

Eisen ist genauso wichtig. Der Bedarf steigt in diesen Monaten auf das Doppelte an und beträgt etwa 30 mg pro Tag. Bei einer anhaltenden Unterversorgung besteht die Gefahr einer Anämie, also ein Mangel an roten Blutkörperchen. Damit verschlechtert sich sowohl Ihre eigene Versorgung mit Sauerstoff, als auch die des Babys. Da ein Mangel zudem eine Infektanfälligkeit mit sich bringt, wird häufig eine zusätzliche Einnahme von Eisen verordnet.

Besonders reich an Eisen sind mageres Fleisch, Fisch, Gemüse (Spinat, Rosen-, Grünkohl), Getreideerzeugnisse und Hülsenfrüchte.

TIPP 1: Am meisten Eisen nimmt der Darm auf, wenn man Fleisch zusammen mit Gemüse isst und einen Fruchtsaft dazu trinkt, weil Vitamin C die Eisenverwertung verbessert.

TIPP 2: Zwischendurch mal ein paar eisenreiche Pinienkerne, Kürbiskerne, gerösteten Sesam oder Sonnenblumenkerne knabbern - oder geben Sie etwas davon mit ins Müsli oder fügen es anderen Gerichten bei.

Ob eine zusätzliche Einnahme von Eisen- oder Magnesiumpräparaten angezeigt ist, sollten Sie aber in jedem Fall mit Ihrem Arzt besprechen.

Bei der Ärztin/ beim Arzt

Beim Arztbesuch wird der Fundusstand (Fundus = höchster Punkt) der Gebärmutter ermittelt, der zu Beginn des Monats etwa zwei Finger über das Schambein reicht. Zudem wird der Arzt von nun an auf Ödeme (größere, lokale Wassereinlagerungen) an Ihren Beinen achten, die - sind sie verbunden mit einer rapiden Gewichtszunahme - auf eine Insuffizienz der Nieren hindeuten können. Ausreichender Schlaf ist in dieser Zeit wichtig, damit der Körper während dieser Ruhephase einen Teil des Wassers, das er tagsüber angesammelt hat, über Haut und Nieren wieder abgeben kann.

Gibt es starkes Übergewicht oder eine Zuckerkrankheit in Ihrer Familie ? In diesem Fall ist die Gefahr einer Schwangerschafts-Diabetes erhöht. Die Folge einer solchen Diabetes wäre ein überproportionales Fettgewebe-Wachstum und eine unzureichende Lungenentwicklung beim Baby. Ein Glukose-Test gegen Ende des ersten Schwangerschaftsdrittels, sowie ein weiterer zwischen der 24. und 28. Woche kann Aufschluss geben, ob Gefahr besteht. Wenn Ihnen Ihr Arzt nicht von selbst zu diesem Test rät (gehört nicht zwingend zur Vorsorge lt. Mutterpass), sprechen Sie ihn einmal darauf an. Sofern Sie familiär nicht vorbelastet sind und selbst nicht zu Stoffwechselstörungen neigen, genügt der Test zwischen der 24. und 28. Woche.

Ein Wort zum Thema Impfungen während der Schwangerschaft : Wenn Sie in dieser Zeit in Länder reisen möchten, für die eine vorbeugende Impfung empfohlen ist oder vorgeschrieben wird, sollten Sie sich zuvor eingehend beraten lassen. Impfungen gegen Tuberkulose, Cholera oder Gelbfieber sind sehr problematisch und sollten vermieden werden. Impfungen gegen Kinderlähmung (Polio), Wundstarrkrampf (Tetanus) und Grippe sind dagegen ungefährlich.

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Re: Schwangerschaft

von sunny-schlumpf am 27.03.2009 13:17


5. Monat



17. bis 20. Schwangerschaftswoche



Das Baby

Inzwischen hat es einen Blutkreislauf, der von dem der Mutter getrennt ist. Eifrig - mit etwa 130 Schlägen in der Minute - pumpt das kleine Herz jetzt schon rund 30 l Blut pro Tag durch die Adern. Die Versorgung mit Nährstoffen erfolgt nach wie vor über das Blut der Mutter, die Plazenta und die Nabelschnur. Manchmal greift es jetzt danach. Auch das Gehirn entwickelt sich schnell weiter, koordiniert nun immer komplexere Vorgänge in dem kleinen Organismus, steuert Arme, Hände, Beine und Füße immer feiner.

Das Baby kann die Stirn runzeln, die Augenbrauen bewegen und eine Faust machen. Gegen Ende dieses Monats, wenn es mit gut 20 cm etwa die Hälfte seiner späteren Geburtslänge erreicht hat, werden seine ersten Bewegungen zu spüren sein. Ein wunderbares Gefühl, wenn das Baby auf diese Weise endlich "real" wird ! Die ersten Stöße sind noch sehr sanft, zeugen aber von viel Lebenskraft.
Um die 250 g wiegt es jetzt.

Körper und Seele

Für die meisten Frauen beginnt jetzt, da die größte hormonelle Umstellung hinter ihnen liegt, eine Phase, in der es sowohl körperlich, als auch seelisch bergauf geht. Die gute Laune überwiegt spätestens jetzt wieder deutlich - in diesem "Stadium des Wohlbefindens", wie es die Medizin ausdrückt. Ich hoffe, dass sie auch in Ihrem Falle Recht behält und Sie die kommenden Wochen so richtig genießen werden. Soweit es Ihnen möglich ist, fahren Sie vielleicht in einen rundum entspannenden Urlaub - zum Durchatmen und Kräftetanken. Noch ist der Bauch ja nicht so groß, dass er zu sehr behindern würde - noch kann und darf man fast alles tun, worauf man Lust hat.

Die meisten Frauen haben mit Ablauf dieses Monats etwa 4 Kilo zugenommen.
Wie sich das Gewicht im Laufe der 9 Monate normalerweise entwickelt, zeigt die Grafik links.
Im ersten Drittel steigt das Gewicht nur gering an. Im zweiten und letzten Drittel liegen Sie richtig, wenn Sie im Schnitt pro Woche etwa 400 - 500 g zunehmen. Eine wesentlich höhere Zunahme sollte Anlass für einen Arztbesuch sein. Gegen Ende der Schwangerschaft werden Sie dann 10-11 kg zugenommen haben. Ein, zwei Kontrollen pro Woche reichen völlig aus - wiegen Sie sich dabei am besten immer morgens, unbekleidet und barfuß.

TIPP: Denken Sie daran, dass Sie Anspruch auf Erholungsurlaub haben - bis zum Ende der Schutzfrist nach der Entbindung. Am besten sprechen Sie jetzt mit Ihrem Arbeitgeber darüber und nehmen Ihren Erholungsurlaub noch vor der Geburt des Babys. Im Erziehungsurlaub gibt es später keinen Anspruch mehr auf Erholungsurlaub.

Ernährung

Eines der lebenswichtigsten Mineralstoffe ist Kalzium. Während der Schwangerschaft gibt die Mutter etwa 30 g an das Baby ab, das diese Menge in seinen Organismus einbaut.
"Jedes Kind kostet einen Zahn ..." lautet ein altes Ammenmärchen. Sicher ist es nicht so - aber der Spruch zeigt doch, wie sehr das Ungeborene beim Aufbau seines Skeletts und der Anlage der Zähne auf dieses Mineral angewiesen ist, das es nur aus dem Körper der Mutter beziehen kann. Eine ausreichende Versorgung können Sie insbesondere durch Milchprodukte sicherstellen.

Die DGE - die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt für die Zeit des Mehrbedarfs eine tägliche Menge von 1,2 g. Diese 1,2 g stecken beispielsweise in einem halben Liter Milch, 40 g Gouda und zwei Bechern Joghurt.

Ebenfalls erhöht ist in diesen Monaten der Bedarf an Jod. Da ein anhaltender Mangel die Entwicklung des Kindes stören kann, sollten Sie auf eine ausreichende Zufuhr bedacht sein. Decken können Sie den Mehrbedarf i.d.R. durch einen Speiseplan auf dem entweder die Milch einen festen Platz hat - oder aber mindestens eine, besser zwei Fischmahlzeiten (Seefisch) in der Woche. Ob die Verwendung von jodiertem Speisesalz oder die Einnahme von Jodtabletten sinnvoll ist, sollten Sie unbedingt zuvor mit dem Arzt besprechen. Die Schilddrüse, auf die sich das Jod ja auswirken soll, ist ein sehr sensibles Organ, das viele wichtige Vorgänge im Körper steuert.

Bei der Ärztin/ beim Arzt

Um das Funktionieren des wichtigen Stoffwechsels in der Plazenta zu überprüfen, besteht im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung die Möglichkeit, den Gehalt der von ihr produzierten Hormone im Venenblut zu kontrollieren. Die beiden Hormone HPL und E3 geben dabei über ihr Befinden Aufschluss.
Vielleicht wird noch vor Ablauf dieses Monats eine zweite Ultraschalluntersuchung gemacht, um die Entwicklung des Babys genauer zu prüfen. Dazu werden seine Länge, Brust- und Kopfumfang gemessen.
Der Fundus, der oberste Punkt der Gebärmutter liegt jetzt etwa in Höhe des Nabels. Die Ärztin, bzw. der Arzt wird bei dieser Untersuchung auch ihre Entwicklung, sowie Größe und Sitz der Plazenta überprüfen.
Denken Sie an den Abbau von Kalzium in Ihrem Körper und gehen Sie vorbeugend zum Zahnarzt.

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Re: Schwangerschaft

von sunny-schlumpf am 27.03.2009 13:18


6. Monat



21. bis 24. Schwangerschaftswoche



*Das Baby

Das Baby scheint das beruhigende Hin- und Hergeschaukeltwerden im Bauch zu genießen. Kaum kommt Mami mal einen Moment zur Ruhe, wird es unruhig und sein Bewegungsdrang größer - ein prima Zeichen, dass es ihm gut geht. In der Zeit zwischen der 16. und 26. Woche ist es am lebendigsten. Wenn es nicht gerade am Daumen lutscht (Saugen üben !) und nach draußen lauscht (seine Umwelt kann es jetzt akustisch wahrnehmen), drückt es sich schonmal von der elastischen Wand der Gebärmutter ab und schlägt Purzelbäume nach hinten. Nahezu schwerelos im Fruchtwasser - wie ein Astronaut im All.

Etwa ein Liter Fruchtwasser umgibt es jetzt, ab dem siebten Monat wird sich die Menge etwas verringern, um dem Baby mehr Platz zu geben. Das Trinken davon übt Schluckmechanismen und bereitet den Verdauungstrakt auf künftige Aufgaben vor. Manchmal spürt man ein sanftes, regelmäßiges Pochen - das Baby hat Schluckauf ! Das kommt schon mal vor und ist ganz normal. Um die Augenlider bildet sich ein feiner Kranz von Wimpern, die Finger und Fußnägel werden langsam härter, ebenso wie das Skelett - und auf der Brust erscheinen zwei winzige, blassrote Warzen.

Der Herzschlag wird nun so kräftig, dass man ihn bald durch die Bauchdecke hören kann. Das Baby bringt in diesem Monat sein erstes Pfund mit auf Mamis Waage - seine Scheitel-Steiß-Länge (SSL) beträgt jetzt etwa 20-25 cm.

*Körper und Seele

Auch wenn der Kreislauf schon stark belastet ist, bewegen Sie sich weiter viel - wenn eben möglich an der frischen Luft. Neben Ihrem Kreislauf trainieren Sie dabei auch den des Babys - wenn sich mit erhöhtem Puls der Sauerstoffgehalt in Ihrem Blut erhöht, erhöhen sich auch Puls und Sauerstoffversorgung des Babys. Die Chancen, später ein Baby zu haben, das sich gern bewegt, werden dadurch erhöht. Mit der Ernährung ist es ganz ähnlich: Wenn die Mutter viel isst und sich nur wenig bewegt, dann begnügt sich bald auch das Baby mit der Nährstoffaufnahme und übt seine Muskulatur weniger.
Übrigens - wussten Sie, dass die Gebärmutter ein Muskel ist ? Und während ihrer Entwicklung zum größten menschlichen Muskel überhaupt wird ? Von der Größe einer Faust ausgehend wird sie bis zur Entbindung den Bauchraum weitgehend ausfüllen. Dabei verschiebt sie die anderen Organe nach oben und hinten. Als eine unangenehme Folge davon kommt es bei vielen Frauen zu Sodbrennen. Da der Schließmuskel zwischen Speiseröhre und Magen nicht mehr dauerhaft schließt und dadurch etwas Säure zurückfließen kann. Mit dem alten Hausmittel, zwei Haselnüsse gründlich zu zerkauen, bevor man sie herunterschluckt, sollten Sie vorsichtig sein, da Nüsse selbst Säure enthalten.
TIPP: Besser einen Teelöffel Heilerde (hat nur basische Substanzen, die die Säuren neutralisieren - gibt es in der Apotheke) in einem Glas Wasser auflösen und über mehrere Tage hinweg jeweils morgens und abends trinken.

Sicher werden Sie jetzt die Beine schon ein wenig öfter hochlegen und den Gedanken nachhängen, während Sie in sich hineinlauschen. Vermissen Sie das eine oder andere in dieser Zeit ? Vorher brauchte es all diese Disziplin nicht - man konnte sich in einer verräucherten Kneipe bei fetziger Musik ganz ohne Gewissensbisse mal eine Nacht unter den Füßen wegtanzen. Stürmte man früher in Skigebieten die Hänge hinunter, soll man nun im Urlaub spazieren gehen - lief einem vorher beim Gedanken an Hamburger und Coke das Wasser im Mund zusammen, überlegt man jetzt, ob Müsli oder Vollkornbrot besser ist - stand man früher auf Pop, erzählen sie einem nun, dass Klassik für das Baby das Größte ist. Was Sie da fühlen, ist richtig - das Baby wird Ihr Leben umkrempeln und nichts ist mehr wie früher - aber was auf Sie zukommt, ist auch eine tolle neue Herausforderung. Lassen Sie alles nur in Ruhe auf sich zukommen - Sie werden noch eine Menge Freude an diesem brandneuen Lebensabschnitt haben. Und wenn sie doch mal down sind, kompensieren Sie ruhig ein wenig, was Sie vermissen und erfüllen sich beim Shopping in der City mal wieder einen Wunsch.

*Ernährung

Die Ernährung im zweiten Schwangerschaftsdrittel unterscheidet sich nicht von der im ersten - vielleicht brauchen Sie 100 Kalorien mehr am Tag. Denken Sie weiter an einen möglichst vollwertigen Speiseplan. Wenn Sie zu Sodbrennen neigen, können Sie dem Übel ein wenig entgegenwirken, indem Sie darauf achten, dass der Säure-Basen-Haushalt Ihres Körpers im Lot bleibt.
Es gibt unter den Nahrungsmitteln solche, die säureüberschüssig sind - und solche, die basenüberschüssig sind. Basen neutralisieren die Säuren.
Im Anschluss sehen Sie eine kleine Tabelle - wenn Sie mehr aus der rechten Spalte als aus der linken zu sich nehmen, bleiben Sie auf der basenüberschüssigen Seite.
Säureüberschüssig: Basenüberschüssig:
Fleisch und Fisch Gemüse
Getreide und Getreideprodukte Salat
Mehlspeisen, Nudeln Kartoffeln
Käse, Eier Butter
Zucker, "Süßes" Obst und Fruchtsäfte
Bohnen, Linsen, Erbsen, Sojabohnen Olivenöl
Fett und Speck Haferflocken
Bohnenkaffee Kräutertee

*Bei der Ärztin/ beim Arzt

Wenn Sie mal Probleme mit dem Blutzucker hatten, lassen Sie um diese Zeit einen Blutzuckerbelastungstest machen.
Da es an der Zeit ist, darüber nachzudenken, wo und wie Sie Ihr Baby zur Welt bringen möchten, verzichten Sie nicht auf die Meinung Ihrer Ärztin/ Ihres Arztes. Wenn Sie sich für eine Hausgeburt entscheiden, lassen Sie sich über die Risiken aufklären.

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Re: Schwangerschaft

von sunny-schlumpf am 27.03.2009 13:19


7. Monat



25. bis 28. Schwangerschaftswoche



*Das Baby

Es gähnt, streckt und reckt sich, wird in seinen Bewegungen einem "fertigen" Baby immer ähnlicher. Die Augen kann es jetzt öffnen, nach oben, unten, links und rechts sehen. In dieser Zeit beginnt das Baby, eine Fettschicht anzulegen, die es später vor der Kälte "draußen" schützen soll.
Seine Länge beträgt jetzt 30 - 35 cm.
Neben der sichtbaren Entwicklung hat sich auch das akustische Wahrnehmungsvermögen weiter ausgebildet - Babys in diesem Alter hören bereits den Herzschlag der Mutter und nehmen einen immer größeren Anteil an ihrer Umwelt. Sie können Stimmen, Alltagsgeräusche und Musik "mithören" - wenn auch durch das Fruchtwasser gedämpft - und darauf reagieren. Überhaupt ist Musik sehr beliebt.

Die meisten Babys entwickeln einen klaren Hang zur Klassik. Mozart und Vivaldi sind dabei die Renner. Ihrem Unmut gegenüber hartem Rock oder Techno machen sie dagegen mit heftigem Strampeln Luft. Bildlich könnte man sagen, es stehen ihnen die Haare zu Berge. Haare ? Doch, ja ... wenn auch noch nicht viele auf dem Kopf, so haben sie in dieser Zeit einen sehr feinen, wolligen Flaum auf dem Rücken und teilweise an Armen und Beinen. Diese "Lanugo-Behaarung" wird bis zur Geburt jedoch wieder verschwunden sein.

*Körper und Seele

Indem das Baby zunehmend Platz einnimmt, wird der Bauch langsam aber sicher ausladender und die schon stark gespannte Haut erfordert viel Pflege. Oft juckt sie, was besonders unangenehm ist, denn man darf ja nicht kratzen, will sie ja nicht verletzen. Das Gewicht - inzwischen sind es sieben Kilo mehr - belastet die Wirbelsäule zunehmend, was sich bei den meisten Frauen mit Kreuzschmerzen bemerkbar macht. Dazu kommt ein weiterer Punkt:
Um dem Baby seinen späteren Weg durch das Becken zu erleichtern, trifft der Körper einige Vorbereitungen. So werden die Fugen des Beckens und das es umgebende Bindegewebe auf Anweisungen der Hormone, die die Plazenta dazu auf den Weg geschickt hat, allmählich gelockert. Das hat für Sie den momentanen Nachteil, dass es durch das Gewicht zu einer Vorderlastigkeit der Wirbelsäule, zu einem Hohlkreuz kommt.
TIPP: Schwimmen ! Denn Wasser hebt Gewicht bekanntlich auf. Besonders die Rückenlage entlastet die zusammengedrückten Bandscheiben, die im wahrsten Sinne des Wortes einmal wieder aufatmen können. Sie können sich ausdehnen, wobei sie frische Nährstoffe aufnehmen. Wenn Sie keine gute Schwimmerin sind, dann plantschen Sie eben ein wenig im
Nichtschwimmerbecken. Entlastend wirkt auch das auf jeden Fall.

Eine klassische Übung, die ebenfalls Entlastung bringen kann:

* Der Katzenbuckel. Gehen Sie dazu auf Knie und Hände. Dann ziehen Sie den Rücken so weit nach oben, wie es geht, halten ihn dort ein paar Sekunden - und lassen ihn langsam wieder herunter - und locker durchhängen. Beim Hochziehen einzuatmen und beim Runterlassen auszuatmen unterstützt die Sache.

WICHTIG: Wenn Sie es bisher noch nicht getan haben, sollten Sie sich jetzt in einem Kurs zur Vorbereitung auf die Geburt anmelden. In den meisten Kursen, die von Kliniken, Mutterschulen, Krankengymnastinnen und Hebammen angeboten werden, dürfen die Partner mitmachen. Meist trifft man sich einmal die Woche. Werdende Väter lernen hier etwas über richtiges Verhalten bei der Geburt, und welche Unterstützung sie dabei leisten können.
Machen Sie sich ruhig schon einmal Gedanken darüber, ob Sie bei der Geburt Ihren Partner, einen Verwandten oder eine besonders gute Freundin bei sich haben möchten. Bedenken Sie dabei aber zwei Fragen:

* Haben Sie beide in etwa die gleichen Vorstellungen und Erwartungen hinsichtlich des Ablaufs der Entbindung ? Wenn Sie Zweifel haben, sprechen Sie darüber, wie Sie sich den Ablauf vorstellen. Es ist angenehmer für beide Teile, wenn die begleitende Person in etwa weiß, wie sie sich verhalten soll - und ob sie dem gewachsen ist. Die Freundin, von der Sie genau wissen, dass sie sofort das Heulen bekommt, wenn sie einen anderen auch nur ein wenig leiden sieht, lassen Sie besser zu Hause.
* Könnte mich seine/ihre Anwesenheit davon abhalten, meinen Gefühlen bei der Geburt freien Lauf zu lassen ?

*Ernährung

Wie wär`s mal wieder mit Fisch ? Vielleicht Seelachsfilet gebraten mit Salzkartoffeln und Petersilie, Kopfsalat in saurer Sahne mit Kräutern ? Oder Kabeljaufilet in Dillsauce, Salzkartoffeln und Feldsalat in Joghurt-Dressing ? Läuft Ihnen dabei das Wasser im Mund zusammen ?
Wunderbar !
Mit beiden Gerichten reichen Sie nicht nur Ihrem Partner etwas Gesundes auf den Tisch, sondern auch sich selbst und dem Baby eine schöne Portion an Fluor und Phosphor nach.
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* Phosphor ist wichtig für den Knochenaufbau (Ihr Baby ist gerade jetzt sehr beschäftigt damit). Aber auch Sie selbst brauchen es - 80% der in einem Erwachsenen vorhandenen Menge Phosphor beansprucht das Skelett für sich.
* Fluor fördert die Zahnanlage des Babys und schützt auch Ihre Zähne, die durch den Kalziumabbau jetzt anfälliger sind als sonst.

Besonders hoch ist der Gehalt in Seefischen, die nebenbei noch reich an Jod sind.

*Bei der Ärztin/ beim Arzt

Gegen Ende des Monats reicht die Gebärmutter deutlich über den Nabel hinaus und lässt vermutlich dann und wann einen besorgten Gedanken aufkommen, wenn sie sich mit einem Ziehen bei Ihnen bemerkbar macht. Die Ärztin/der Arzt wird sie beruhigen und erklären, dass es sich um die ersten Kontraktionen handelt. Bleiben diese leicht, sind sie ganz normal - werden sie aber schon regelmäßig, ist das ein Grund für einen außerplanmäßigen Besuch in der Praxis.
Besondere Aufmerksamkeit wird sie/er ab nun auch dem Muttermund schenken, um eine Gefahr der Frühgeburt erkennen zu können (etwa 7 % der Babys können es nicht abwarten und kommen um ein paar Wochen zu früh). Geprüft wird seine Lage und ob er geschlossen ist.

sunny-schlumpf

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Re: Schwangerschaft

von sunny-schlumpf am 27.03.2009 13:20


8. Monat



29. bis 32. Schwangerschaftswoche



*Das Baby

In der 29. Woche wiegt es etwa 1400 g. Käme es jetzt auf die Welt, hätte es mit Hilfe der heutigen Medizin bereits eine Chance, zu überleben. Allerdings ohne eine Garantie, denn die Lungen sind noch nicht fertig ausgebildet und auch ein Immunsystem, das den kleinen Organismus ausreichend schützen könnte, ist noch nicht vorhanden. Bis zur Geburt wird es weiter Abwehrstoffe aus dem Blut der Mutter beziehen, um ein eigenes Abwehrsystem aufzubauen.

Oft ist Ende dieses Monats die Lanugo-Behaarung schon wieder verschwunden - dafür sprießen die Haare auf dem Kopf umso mehr. Das Baby hat jetzt ein feineres Empfinden für Geborgenheit und Ruhe - schätzt beides mehr als zuvor und ist nicht mehr ganz so lebendig. Es macht jetzt immer öfter Atembewegungen, lutscht dabei am Daumen, trainiert eifrig Saugen und Schlucken. Wussten Sie, dass nur etwa 5% der Babys am linken Daumen lutschen ? 95% bevorzugen den Rechten. Warum das so ist, bereitet der Wissenschaft noch immer schlaflose Nächte ...
Im Gehirn wird jetzt das Gedächtnis angelegt.

*Körper und Seele

Man kommt jetzt schon wesentlich schneller aus der Puste als sonst. Da das Baby nun zunehmend von unten gegen das Zwerchfell drückt, werden vor allem Magen und Herz ein Stück weit nach oben verschoben. Der Magen scheint kleiner zu werden und nimmt sich mehr Zeit für seine Arbeit als sonst. Helfen Sie ihm ein wenig, indem Sie mehrere kleine, abwechslungsreiche Mahlzeiten über den Tag hinweg verteilen - als Dank werden Sie dieses Stechen unter den Rippen seltener spüren.
Das Herz schlägt schneller, um die zusätzlichen, inzwischen knapp eineinhalb Liter Blut in Bewegung zu halten. Der weiter wachsende Bauch kann jetzt gelegentlich schon einmal für Sekunden hart werden, was ein Zeichen dafür ist, dass die Gebärmutter für die Stunde X intensiver zu trainieren beginnt. Das Gewicht spüren Sie nun immer öfter in den Beinen - vor allem bei langem Stehen. Wer zu Krampfadern neigt, sollte so oft wie möglich die Beine hochlegen. Durch die hormonelle Umstellung wurden die Venen im Körper generell etwas "weiter eingestellt". Der höhere Druck des Blutes in den Beinen bringt nun die Gefahr mit sich, dass die Venen dort an der einen oder anderen Stelle besonders nachgeben.
TIPP: Kaltes Wasser kann die Venen verengen und damit den Rückfluss des Blutes erleichtern. Ein prima Mittel sind kalt-warme (nicht heiße) Wechselduschen an den Waden, die immer mit einer kalten Dusche enden sollten. Das stärkt nebenbei den Kreislauf und wirkt Wadenkrämpfen entgegen. So können Sie den Venen ebenfalls helfen.

Häufig macht die Verdauung im letzten Drittel der Schwangerschaft zu schaffen. Der erhöhte Gelbkörperhormonspiegel entzieht der Darmwand etwas Spannung, wodurch alles ein wenig langsamer voran geht - helfen Sie dem Darm mit Ballaststoffen auf die Sprünge.
TIPP: Zwei Hausmittel, die nicht schlecht sind: ein Glas lauwarmes Wasser am Morgen oder über Nacht eingeweichte Backpflaumen.
Abführmittel sind tabu, da sie vorzeitige Wehen auslösen können.

Überhaupt fühlt man sich nicht mehr recht wohl in seiner Haut - die Beweglichkeit lässt mehr und mehr nach, vieles passt nicht mehr - überall kneift und drückt irgendetwas. Dazu kommen die Gedanken an die nahende Geburt. Langsam aber sicher wird es spannend - und der Kopf manchmal schwer von der Sorge, ob alles gut gehen wird. Lenken Sie sich ab, wo immer Sie können - vielleicht fangen Sie schon einmal an, die Wohnung für das Baby einzurichten, was manchen schönen, entspannenden Einkaufsbummel mit längeren Verschnaufpausen in gemütlichen Cafés erfordert. Und noch mal der Tipp: nehmen Sie sich dazu eine Freundin mit und reden sich alles von der Seele.
Apropos Seele. Gehören Sie auch zu den Frauen, die jetzt viel träumen ? Hauptsächlich Träume von der Geburt - und nicht nur schöne ? Gut so. "Was ?" werden Sie sagen "... gut ?" Ja - gut, denn es ist längst erwiesen, dass Träume der Psyche auch zum Abbau von Ängsten dienen, die sich tagsüber angesammelt haben. Und mal ehrlich - denken Sie nicht manchmal tagsüber daran, wie Sie mit der Geburt wohl fertig werden ? Die Seele macht sich deshalb nachts auf ihre Weise ein bisschen Luft - und tatsächlich sind Frauen, die viel träumen, nachher bei der Geburt überraschend entspannt.

*Ernährung

Ballaststoffe sind jetzt wichtig. Wenn Sie bisher nicht so darauf geachtet haben, tun Sie es von nun an - Sie können der Darmträgheit und dem unangenehmen, zusätzlichen Völlegefühl dadurch vorbeugen. Ballaststoffe sind unverdauliche Füll- und Quellstoffe, die die Darmbewegung anregen und die Darmflora positiv beeinflussen. Zu finden sind sie vor allem in Vollkornprodukten, Obst und Gemüse. Essen Sie viel Müsli aus Getreideflocken, dazu häufig Gemüse, Obst und Salat.

TIPP: Schenken Sie der Gesamt-Kalorienmenge Ihres Speiseplans von nun an noch einmal besondere Aufmerksamkeit - weil das Baby in dieser Zeit sein Fettgewebe anlegt, kann es dicker werden, als es soll, wenn Sie jetzt zuviel essen.

*Bei der Ärztin/ beim Arzt

Sicher wird sie/er sich bei Ihnen erkundigen, ob Sie Anzeichen bemerkt haben, die auf eine mögliche Frühgeburt hindeuten können. Das sind vor allem vorzeitige Wehen mit starkem Ziehen im Kreuz, Blutungen und Verlust von Fruchtwasser.
Bei einer weiteren Ultraschalluntersuchung - die dritte sollte etwa Mitte dieses Monats erfolgen - wird u.a. der Sitz der Plazenta geprüft, die in seltenen Fällen so liegen kann, dass sie dem Baby den natürlichen Weg "auf die Welt" versperrt. Um die Gangbarkeit dieses Weges zu prüfen, werden auch Kopfumfang des Babys und die Weite des Beckens gemessen.
Hat es bisher ausgereicht, die Ärztin oder den Arzt alle vier Wochen einmal aufzusuchen, so sollten Sie die Vorsorgeuntersuchungen ab dem Ende dieses Monats alle 10, spätestens aber alle 14 Tage vornehmen lassen.

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Re: Schwangerschaft

von sunny-schlumpf am 27.03.2009 13:20


9. Monat



33. bis 36. Schwangerschaftswoche



*Das Baby

Das Raumangebot wird langsam kleiner. Konnte das Baby bisher in alle Richtungen munter herumturnen, kann es sich nun bald nur noch seitwärts bewegen. Deshalb entscheiden sich die meisten der Babys in diesem Monat für eine Lage, die sie bis zur Entbindung einnehmen werden. 95% bevorzugen die Position mit dem Kopf nach unten. Allerdings bleiben sie in dieser Lage nicht still liegen - ganz im Gegenteil. Der Bewegungsdrang des Babys ist ungebrochen und manchmal "tobt" es noch ganz schön herum. Meistens gerade dann, wenn Mami mal zur Ruhe kommen möchte und sich nach ein wenig Schlaf sehnt.

Aber die Ruhephasen des Babys haben nun einmal noch garnichts gemeinsam mit denen der Mutter. Obwohl das Kind schon hell und dunkel unterscheiden kann, hat es von einem Rhythmus, bei dem sich "Tag" und "Nacht" abwechseln, noch keine Ahnung. Nehmen Sie's gelassen und soweit es geht, mit Humor - diese Tatsache wird Sie wohl auch nach der Entbindung noch so manche Mütze Schlaf kosten.
Am Ende dieses Monats wird Ihr Kind rund 3000 g wiegen und eine Scheitel-Steiß-Länge von etwa 35 cm haben.

*Körper und Seele

Indem das Baby nun langsam etwas tiefer ins Becken rutscht, lässt der Druck auf die oberen Organe nach und es atmet sich wieder ein wenig leichter - wenn sich auch der Magen noch nicht gleich wieder an größere Speisen gewöhnen will. Diese Erleichterung, besser atmen zu können, ist mehr als willkommen. Schließlich pumpt das Herz inzwischen fast 40% mehr als die normale Menge Blut durch den Körper - und dazu braucht es vor allem Sauerstoff. Wenn Sie sich in diesen Wochen auf die Waage stellen, werden Sie auf der Anzeige etwa neun zusätzliche Kilos finden.

Und so setzt sich das Gewicht zusammen, das Sie bis zur Entbindung insgesamt "zulegen" werden:
Baby 3400 - 3600 g
Gebärmutter 900 - 1000 g
Fruchtwasser etwa 1000 g
Plazenta 500 - 600 g
Brust 600 - 800 g
neu gebildete Blutmenge 1700 - 1800 g
eingelagertes Wasser mindestens 2000 g
Speicherfett 1500 -1800 g


Wohl mit das größte Problem in dieser Zeit sind die Nächte. Es gibt wohl kaum eine Frau, die nun noch eine ganze Nacht lang durchschlafen kann. Was man auch versucht - es ist kaum noch eine bequeme Position zu finden. Man rennt - nein, man schleicht nachts herum, versucht sich abzulenken, im Bücherregal ein gutes Buch wiederzuentdecken, beim Fernsehen zu stricken oder in der Küche ein Rätsel zu lösen. Nur raus aus dem Grübeln möchte man, das einem so an die Nerven gehen kann, wenn man sich schlaflos herumwälzt. Bei Sonnenaufgang fällt man dann in einen Tiefschlaf, aus dem man irgendwann am Vormittag wie gerädert erwacht. Unter der Dusche kann man anschließend seine Füße nicht mehr sehen und den Rest des Tages wird man ständig irgendwo anstoßen - seufz - Geduld, Sie haben es bald geschafft !

Wie fühlen Sie sich im Mutterschutz (soweit Sie berufstätig waren) ? Vermissen Sie den Beruf ? Was werden Sie nach der Geburt machen ? Nach einer gewissen Zeit wieder arbeiten gehen ? Wie immer Sie sich auch entscheiden werden - machen Sie sich auf all´ die dummen Sprüche gefasst, die Sie hören werden. "Was ..." wird man sagen, "... schon wieder ins Büro ? Die Mutter gehört zu ihrem Kind !" Der Vorwurf, eine Rabenmutter zu werden oder zugunsten der Karriere das Kind vernachlässigen zu wollen, wird unterschwellig gleich mitgeliefert. Auf die Idee, dass Sie nicht karrieresüchtig sind und Ihnen die Arbeit bisher einfach nur Spaß gemacht hat, kommt keiner.

Wenn Sie nicht mehr arbeiten wollen, werden Sie hören: "Du ? Als Heimchen am Herd ??? Kann ich mir überhaupt nicht vorstellen !" Aber - warum eigentlich nicht ? Was ist denn schlecht daran, wenn das Baby nun in den Mittelpunkt Ihres Lebens rückt ? Wenn Ihnen sein Wohl einfach wichtiger ist als der Kontakt zu guten Freundinnen am Arbeitsplatz ? Wenn es Freundinnen waren, wird der Kontakt auch weiterhin bestehen - ansonsten pfeifen Sie drauf.

*Ernährung

Nach der Entbindung wird das Baby noch im Kreißsaal mit Vitamin K geimpft. Der Körper benötigt dieses Vitamin, um Prothrombin zu bilden, das wiederum äußeren und inneren Blutungen vorbeugt. Wenn Sie sich abwechslungsreich und vollwertig ernähren, bekommt Ihr Baby in der Zeit bis zur Entbindung genügend Vitamin K von Ihnen. Gelegentlich können Sie die Zufuhr erhöhen, indem Sie Sauerkraut mit auf den Speiseplan setzen - Sauerkraut liefert besonders viel Vitamin K.
Überhaupt ist Sauerkraut eines der gesündesten Lebensmittel. Neben einem reichen Gehalt an Vitaminen (A, B, C, D, E) birgt es viel Milchsäure. Monsieur Pasteur, der berühmte französische Bakteriologe, war ein großer Freund des Sauerkrauts und erklärte es nachdrücklich für das gesündeste und nützlichste Gemüse - vor allem im rohen Zustand.
Leiden Sie noch manchmal unter Darmträgheit ? Versuchen Sie es mal mit 2-3 Esslöffeln rohes Sauerkraut vor den Mahlzeiten - oder 3mal am Tag 1-2 Esslöffel Sauerkrautbrühe.

*Bei der Ärztin/ beim Arzt

Am wichtigsten ist jetzt die regelmäßige Kontrolle, inwieweit die Versorgung des Babys sichergestellt ist. Mit seinem Wachstum benötigt das Kind mehr und mehr Nährstoffe - dazu kommt, dass es gerade in dieser Phase die Antikörper aus dem Blut der Mutter bekommt, die es in den ersten Monaten vor solchen Infekten wie Grippe, Masern, Scharlach, Mumps und Windpocken schützen sollen. Dies alles geschieht über die Plazenta, die sich vor Arbeit nicht retten kann. Ihre Funktion wird mittels Ultraschall geprüft, indem der Blutstrom in ihr und in der Nabelschnur gemessen wird. Natürlich wird die Ärztin oder der Arzt auch die gesunde Entwicklung des Babys weiter im Auge behalten - bei gewissen organischen Störungen ist es heute schon möglich, das Baby noch im Mutterleib zu behandeln.

Während dieser Ultraschalluntersuchung, der sogenannten Doppler-Sonographie wird auch klar, wie das Baby liegt - ob es mit dem Kopf nach unten liegt, oder mit dem Po nach unten, also eine "Steiß- oder Beckenendlage" einnimmt. In nur 0,5% der Fälle liegt das Baby quer. Die Ärztin oder der Arzt wird bei den kommenden Untersuchungen abzuschätzen versuchen, ob es sich um eine endgültige Lage handelt, oder ob das Baby noch genügend Raum zur Verfügung hat, seine Position zu verändern. In der Regel besteht bis zur 37./38. Woche die Möglichkeit, dass es sich von einer Steißlage doch noch in eine Kopflage bewegt, die bei der Geburt unkomplizierter ist.

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Re: Schwangerschaft

von sunny-schlumpf am 27.03.2009 13:21


10. Monat



37. bis 40. Schwangerschaftswoche



*Das Baby

Wenn es jetzt über längere Phasen etwas ruhiger zugeht im Bauch, ist das noch kein Grund zur Beunruhigung - das Baby hat einfach zu wenig Platz. Sein Immunsystem ist jetzt stark genug, um es mit kleineren Infekten "draußen" aufzunehmen, falls nötig. Alle Organe sind fertig ausgebildet - die kleine Lunge wartet auf ihren ersten Atemzug, mit dem sie sich entfalten und Reste von "verschlucktem" Fruchtwasser wieder loswerden kann.

Der Daumen im Mund bekommt womöglich langsam Schwielen vom Saugen (kein Witz - manche Babys kommen mit kleinen Schwielen am Daumen zur Welt). Vielleicht wird es zu den 75% der Babys gehören, die es garnicht abwarten können und ein, zwei Wochen zu früh kommen. Nur 5% der Babys werden genau an dem vorausberechneten Tag geboren, 20% lassen sich mehr Zeit - manche lassen Ihre Mütter glatt zwei Wochen über die Zeit warten, ohne ein Anzeichen zu zeigen, dass sie sich auf den nur 20 cm langen Weg machen wollen.

*Körper und Seele

Das Kreuz schmerzt und die Bewegungen sind längst mühsam geworden. Wenigstens nimmt man in diesen letzten Wochen nicht mehr zu ! Erschrecken Sie nicht, wenn Sie sogar abnehmen. Falls es so ist, gibt Ihr Körper schon wieder ein wenig Gewebsflüssigkeit ab.
Das Baby ist nun noch tiefer gerutscht und der Bauch wirkt ein wenig "ausladend". Schlafen kann man jetzt eigentlich bloß noch auf der Seite, da die Rückenlage den Kreislauf noch mehr belastet. Am besten mit einem Kissen zwischen den Knien. Tagsüber sollten Sie - soweit es möglich ist - viel im Sitzen erledigen und nichts Schweres mehr tragen.

Für viele Frauen scheint die Zeit zu "stehen". Warum vergeht sie nicht ein bisschen schneller ? - werden vielleicht auch Sie fragen. Eine zunächst noch leise Unruhe steigert sich jetzt bei vielen in einen nahezu rastlosen Tatendrang ... soll man die Gardinen noch waschen ? Im Garten das Blumenbeet noch fertig machen, das beim letzten Mal liegengeblieben ist, weil einem schwindelig wurde ? Die Treppe nach oben könnte man mal wieder wischen oder zumindest die Gläser im Wohnzimmerschrank einmal wieder durchspülen. Und die Terrasse fegen ...
Viele Hebammen deuten diese zunehmende Unruhe als ein Zeichen für die kurz bevorstehende Geburt - wenn diese Unruhe denn kommt. Andere Frauen merken garnichts davon, fühlen sich abgeschlagen und müde und würden sonstwas geben für eine starke Kopfschmerztablette.

Ein ziemlich untrügliches Zeichen dafür, dass es sehr bald soweit ist: Wenn sich die Wehen von den Vorwehen unterscheiden. Sie werden sich sowohl an die ersten, kaum spürbaren Wehen, mit denen die Gebärmutter zu "üben" begann ebenso erinnern, wie an das Ziehen im Kreuz bei den Senkwehen, mit denen das Baby in eine tiefere Position gebracht wurde. Solche Vorwehen waren nur kurz und kamen unregelmäßig. Die Wehen, die die bevorstehende Geburt anzeigen, kommen regelmäßig und in immer kürzer werdenden Abständen. Sie werden in ihrem Verlauf stärker, wenn man aufsteht und sich Bewegung verschafft. Auf die Vorwehen hatte diese Bewegung keinen Einfluss.
Denken Sie daran, dass es stark von der inneren Einstellung der Frau zum Vorgang der Geburt abhängt, wie intensiv sie einen Schmerz empfindet. Ob Sie um den biologischen Ablauf der Dinge im Einzelnen weiß, oder sich während der Geburt fragen muss, was eigentlich passiert.

Je schlauer man sich vorher gemacht hat, umso mehr Vertrauen kann man in sich selbst setzen, diesem natürlichen Vorgang problemlos gewachsen zu sein. Und ob man Vertrauen zu sich selbst hat oder Selbstzweifel bis zur letzten Minute spielt eine große Rolle. Was Sie jetzt vor allem noch tun können und auch sollten, ist Selbstvertrauen zu haben - das macht es wesentlich wahrscheinlicher, dass Sie diese Geburt mit links hinter sich bringen werden !

*Ernährung

Dazu nur noch einen Satz: Vergessen Sie nicht, dass die gesunde, vollwertige Ernährung, auf die Sie sich in den letzten neun Monaten - vielleicht anfangs etwas mühsam - eingestellt haben, auch nach der Entbindung noch das Beste für Sie und Ihr Baby ist.

*Bei der Ärztin/ beim Arzt

Die letzten Untersuchungen dienen noch einmal dazu, die Lage des Babys zu beurteilen. Optimal liegt es mit dem Kopf nach unten und dem Kinn an der Brust. Ein weiteres Mal wird jetzt auch das Verhältnis vom Kopfumfang des Babys zur Öffnung des Beckens der Mutter geprüft.

Im Fall, dass der vorausberechnete Tag der Geburt überschritten wird, werden Sie nicht noch ungeduldiger. Die Ärztin oder der Arzt wird Sie jetzt häufiger sehen wollen, womöglich sogar täglich. Sie/er wird überwachen, ob es dem Baby gut geht. Anhand einiger Untersuchungen kann man recht gut feststellen, wie es "sich fühlt". Um seine Versorgung - insbesondere die mit Sauerstoff zu prüfen, wird vielleicht ein CTG erstellt (Kardiotokogramm). Dabei handelt es sich zunächst nur um einen Belastungstest, der meistens in der Klinik vorgenommen wird (nicht zu verwechseln mit der Dauerüberwachung per Kardiotokograph unmittelbar vor und während der Geburt). Beim Belastungstest wird nach einigen Kniebeugen der Mutter über Ultraschall die Herzfrequenz des Babys gemessen. Wenn diese abfallen, wird man in der Regel die Geburt einleiten.

sunny-schlumpf

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